Praxis an der Remise
Physiotherapie · Feldenkrais · Integrative Körpertherapie
Berlin-Friedrichshain

Neurologie

Klienten mit einer neurologischen Erkrankung
Multiple Sklerose I Schlaganfall l Körperbehinderung I Polyneuropathie u. a.

Problematik

In der Regel stehen die Defizite in der Motorik - Beweglichkeit und Haltung - im Vordergrund. Das Hauptaugenmerk soll hier zunächst auf den sensorischen Bereich - Wahrnehmen und Fühlen von Körper und Bewegung - gelenkt werden:

  • Was für ein inneres Bild habe ich von mir, wie und was spüre ich von meinem Körper (Körperbild)?
  • Wie ist mein Gleichgewicht, wie stabil bin ich (im Liegen, Sitzen, Gehen und den Übergängen zwischen den einzelnen Positionen)?
  • Was für Gewohnheiten habe ich, mich zu bewegen, mich zu halten?
  • Wieviel Geduld und Phantasie habe ich mir bewahrt / gestehe ich mir zu?

Gleichgewichtsproblematik

Eine Reaktion auf Gleichgewichtsprobleme ist beispielsweise, sich ganz oder teilweise steif zumachen: die Muskulatur muss erheblich mehr Arbeit leisten.
Dennoch steigt die Fallneigung weiter, da dadurch die automatischen Gleichgewichtsreaktionen in ihrer Flexibilität und Spontaneität zusätzlich eingeschränkt werden.

Das Gleichgewichtsorgan

Auf das Gleichgewichtsorgan im Gehirn haben die Augen und die Atmung (Atemzentrum) einen unmittelbaren Einfluss. Außerdem bekommt das Gleichgewichtsorgan ständig Informationen von den Sensoren der Haut, Knochen, Muskeln, Fascien und Gelenken.
Insgesamt hat dieses System einen entscheidenden Einfluss auf den Spannungszustand der Muskulatur.

Koordination

Die Abstimmung und das Zusammenwirken der Muskulatur bei Bewegungsabläufen (z. B. Greifen, Gehen) ist zum Teil aufgrund der Erkrankung selbst eingeschränkt.
Dazu kommen, wie bereits erwähnt, Gewohnheiten, Gleichgewichtsprobleme und ein unvollständiges Körperbild.
Ein Einsatz von vermehrter Kraft und Leistung wirkt nicht förderlich, sondern störend.

Leitgedanke

  1. Ausgangsstellungen finden, in denen eine gute Stabilität empfunden wird;
  2. Vervollständigen des Körperbildes;
  3. Neuorientierung des Gleichgewichtssinns durch Klärung, Bewusstmachung des Kontaktes zum Boden;
  4. differenziertes Wahrnehmen der Körpermitte (Wirbelsäule, Rumpf) in verschiedenen Stellungen - dadurch können sich die Extremitäten besser anpassen (z. B. kann die Spannung in den Beinen automatisch nachlassen).

Je mehr Variationen einer Bewegung / Aktion (z. B. Rollen) einem selbst zur Verfügung stehen, umso größer ist die Kontrolle über die Muskulatur, Gleichgewicht und Koordination.
Jede Bewegung braucht sensorische (wahrnehmen und fühlen) Informationen.