Praxis an der Remise
Physiotherapie · Feldenkrais · Integrative Körpertherapie
Berlin-Friedrichshain

Afrika

Aufbau und Begleitung einer „sozialpädagogisch orientierten Physiotherapie“ im Süden Tansanias

Im Jahr 1987 begann ich, Torsten Strauß, in Neinstedt (Ostharz) eine Ausbildung zum Diakon.
In dieser Zeit lernte ich dort 2 Tansanier, Elikana Kitahenga und Sedekia Luvanda, kennen. Wir freundeten uns an. Beide gingen nach ihrer Ausbildung (Diakon und Heilerziehungspfleger) wieder zurück nach Tansania, nach Tandala – ganz im Süden des Landes und mitten in den Bergen gelegen.
Sie bauten dort ein Diakoniezentrum auf. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen Menschen mit körperlichen und auch geistigen Einschränkungen; Erwachsene, Kinder und Jugendliche aus armen Verhältnissen und Waisen.
Diese werden individuell begleitet, gefördert, beraten, ausgebildet in handwerklichen Tätigkeiten und in Schul- oder Ausbildungsverhältnisse gebracht. Mittlerweile arbeiten im Diakoniezentrum selbst über 20 Mitarbeiter.
Seit 2012 begleite ich einen jungen Tansanier, Kirimia Ilomo, während seiner Diakon- und vor allem seiner Physiotherapieausbildung, die er in Neinstedt und in Quedlinburg erfolgreich absolviert hat. Seit genau einem Jahr (2016) ist wieder zurück und baut seitdem im Diakoniezentrum die Physiotherapie auf.
Zusammen haben wir während seiner Zeit in Deutschland konzeptionell den Praxisaufbau und die materielle Ausstattung versucht zu erarbeiten.

Im Oktober 2016 war ich dann für 4 Wochen vor Ort und wir haben so die ersten Schritte gemeinsam unternommen: Besuche bei Familien mit Kindern oder Angehörige die körperlich und/oder geistigen Einschränkung haben, Durchführung eines physiotherapeutischen Seminars über mehrere Tage und die Präsentation der Physiotherapie vor Ort.
Dieses habe ich in dem Blog www.torstenintansania.blogspot.de beschrieben.

Im August 2017 war ich nochmals für 4 Wochen in Tansania.
Diesmal standen folgende Punkte im Vordergrund:

  • Anbahnung von Kontakten und eines Netzwerkes in Tansania
  • Fortbildungs- und Hospitationsmöglichkeiten für Kirimia finden
  • Fertigstellung der physiotherapeutischen Räumlichkeit (Praxis)
  • Besuche in der näheren Umgebung bei Familien mit Angehörigen, die eine Behinderung haben
  • offizielle Einweihung der Physiotherapiepraxis

Auch über meinen 2. Aufenthalt habe ich einen Blog geschrieben: www.torstenintansania2.blogspot.com

2 Jahre später, im Mai 2019 war ich mit einem Team in Tandala:
Ich wurde von Sylke, einer Feldenkraislehrerin, von Ina, einer Physiotherapeutin die in einem SPZ in Berlin mit Kindern arbeitet und von Birgit, die in der "Evangelischen Stiftung Neinstedt" als Heilerziehungpflegerin auch mit Kindern arbeitet, begleitet.
Auch hier gibt es einen ausführlichen Blog über diesen Arbeitsaufenthalt zu lesen: www.torsten-team-in-tansania3.blogspot.com

Zwischenfazit:

  • Das Kernstück der Physiotherapie ist mit der 90%igen Fertigstellung der Räumlichkeit geschaffen. So kann Kirimia Ilomo hier in den „eigenen“ Wänden anfangen kontinuierlich zu arbeiten. Auch für die Außenwirkung (Dorf, Krankenhaus, Kirchenkreis und Landeskirche) ist dieser Raum als Präsentation wichtig.
  • Ein Arbeitsschwerpunkt wird die Durchführung von „physiotherapeutischen Seminaren“ sein. Für mehrere Tage werden Kinder mit Angehörigen oder /und erwachsene Patienten / Klienten in das Diakoniozentrum zur Behandlung eingeladen.
  • Mit der Durchführung des mittlerweilen 4. Seminars wurde deutlich, wie wichtig diese Arbeit ist und werden kann. Schon in diesen ersten 9 Monaten, seitdem Kirimia hier arbeitet, konnte einigen Kindern in ihrer Entwicklung signifikant geholfen und so ihre Lebensqualität verbessert werden.
  • Die eher „familiäre“ Atmosphäre im Diakoniezentrum ermöglicht es insbesondere den begleitenden Angehörigen der Kinder und den erwachsenen Klienten sich zu öffnen, indem sie u.a. erleben und erfahren, wie eine inklusive Arbeits- und Lebensgemeinschaft anhand der Mitarbeiterschaft „funktioniert“ bzw. einfach Alltag ist.

Begleitende Angebote (Gesundheit, Ernährung, Rechte, allgemeine Bildung) werden in Zukunft noch klarer in die Seminarstruktur eingebettet - das kann Veränderungen im Menschenbild, im Denken und im praktischen Lebensvollzug bewirken.
Mit dieser Zweigleisigkeit (körperliche Behandlung / Therapie und Bildung) kann eine Nachhaltigkeit verankert werden.

Zuletzt bleibt die Frage der Finanzierung.

Die Ausstattung der Physiotherapie und das Gehalt von Kirimia werden zu 100% durch den Verein “Pro Tandala“ über Spenden finanziert.
Der Verein beteiligt sich auch an den Kosten der Gehälter der anderen Mitarbeiter des Diakoniezentrums sowie an den laufenden Kosten des Zentrums.
Einen staatlichen Zuschuss gibt es nicht.
Nur zu einem geringen Teil kann das Diakoniezentrum selber Geld erwirtschaften. Diese gilt es auszubauen.

Für die physiotherapeutische Arbeit heißt das konkret:

Der finanzielle Aufwand (Vollverpflegung, Unterkunft, Fahrtkosten) für den Besuch / Teilnahme an einem physiotherapeutischen Seminar beträgt pro Person ca. 7,50 Euro. Wenn eine Versorgung mit orthopädischen Hilfsmitteln (Orthesen, Prothesen usw.) notwendig ist, können die Patienten in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus Ikonda sehr kostengünstig versorgt werden. Auch hier gibt es keine staatliche Unterstützung.
Neben dem Gehalt für Kirimia fallen auch weitere Kosten an, zum Beispiel Fahrtkosten, um die Klienten zu besuchen und vor Ort zu begleiten.

Deswegen möchte ich hier eine herzliche Einladung aussprechen, dieses Projekt zu unterstützen:
Über das Konto von „Pro Tandala“ werden diesbezüglich gerne Spenden entgegengenommen!

Kontoverbindung Pro Tandala:
Inhaber: Pro Tandala e.V.
IBAN: DE65 8105 2000 0353 0107 23
BIC: NOLADE21HRZ / Sparkasse Neinstedt

für Gehalt Kirimia und Physio allgemein:
Verwendungszweck: Zuschuss Physiotherapie + Adresse der Person (für Spenden-bescheinigung)
für Seminar Physiotherapie: Verwendungszweck: Seminar Physiotherapie + Adresse...

Gerne können auch Fragen zu diesem Projekt direkt an mich gestellt werden: torstenstrauss@feldenkrais-seminar.de

Torsten Strauß

Physiotherapeutisches Seminar

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Simon

Simon zu Hause

Simon bei der Physiotherapie

Simon bei der Physiotherapie mit seinem Papa